File

  • Category / Instrument
    Large orchestra
    3.3(ca).3.3(Cbn) / 4.3.3.1 / 4perc / pno.cel / hp / strings
  • Duration
    16'
  • Commissioned by
    Ville de Genève pour l'Orchestre de la Suisse Romande
  • Award
    Prix Gaudeamus (1988)
  • Published
    01/01/1986
  • Premiere
    13/08/1986
    Geneve (Switzerland), Cour de l'HĂ´tel de Ville
    Orchestre de la Suisse Romande
    David Shallon (conductor)
Order

Contact

Michael Jarrell's works are published by Editions Henry Lemoine :

27, boulevard Beaumarchais
75004 PARIS
France
Tel. : +33 (0)1 56 68 86 74
www.henry-lemoine.com

Works

Instantanés

Note

His Instantanés are thus his way of saying, like Augustine: "Present time cries that it cannot last long". Here, the same figures unravel, each claiming its Present: in the first piece, in the urgency of the repeated notes - in the second, in the slow mysterious horizon lines which so often orientate his music (they are poles which tauten lines from a distance) - in the third, in flashes, upward beats... But I cease, for even an instant is never simple, can never be held. Now the instants and the "instantanés" (snapshots, transl. note) merge, the horizons and poles reappear unexpectedly, already into the third, fourth, fifth, sixth snapshot. And in the seventh, which for the moment, will be the last.
And once again I count. Though this is futile in "double image country" - to quote from the text to Trei, by Patrick Weidmann, whose poem Essaims-Cribles, inspired this "chamber ballet for bass clarinet and instrumental ensemble".

Peter Szendy,
translated by Anne Hanson-de Dadelsen

Recording

1 CD Grammont Portrait, CTS-P 44
Instantanés - Assonance II - Chaque jour n'est qu'une trêve entre deux nuits - ...D'ombres lointaines...
Orchestre de la Suisse Romande, David Shallon (dir.)
Ensemble Modern, Michael Stirling (vlc), Peter Eötvös (dir.)
Ernesto Molinari (clB)
Orchestre Symphonique SĂĽdwestfunk (SWF) Baden-Baden, Sharon Cooper (S), Arturo Tomayo (dir.)



Seine Instantanés (Momentaufnahmen) sind also seine Art zu sagen, wie Augustinus: "Das Jetzt ruft aus, dass es nicht mehr lange verweilen kann". Hier lösen sich dieselben Figuren auf, sie lassen sich nicht mehr sammeln, sie fordern jede einzelne ihr Jetzt: Bei der ersten, die Dringlichkeit der wiederholten Töne - bei der zweiten, die langsamen und geheimnisvollen, sich ständig bewegenden horizontalen Linien, die so oft seiner Musik ihre Ausrichtung verleihen (das sind Pole, die, gleich den magnetischen Skulpturen von Takis, aus der Ferne die Linien spannen und ziehen) - bei der dritten, Ausbrüche, Anakrusen und Flexionen, so genau lässt sich das nicht mehr feststellen. Aber hier halte ich inne, schon zuviel gesagt, schon falsch gesagt, auch der Augenblick ist niemals einfach, er besteht nicht aus einem Stück, er lässt sich nicht mehr festhalten. Jetzt vermischen sich die Augenblicke und die Momentaufnahmen, sie verweisen aufeinander, die Horizontalen und die Pole tauchen wieder dort auf, wo man sie nicht mehr erwartete, bereits in der dritten Momentaufnahme, dann in dervierten, der fünften, der sechsten. Auch in der siebenten, die für den Augenblick die letzte ist.
Abermals zähle ich. Doch das Nochzählen hat keinen Sinn, wenn man auf ein "gespaltenes Land" trifft. Patrick Weidmann vermerkt dies im Text von
Trei, und auch Essaims-Cribles, dieses "Kammerballett fĂĽr Bassklarinette und Instrumentalensemble", fĂĽhrt entlang der zusammengebrochenen Linien eines der Gedichte Weidmanns.

Peter Szendy
Ubersetzung: Magdalena Andrea KampelmĂĽhler

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© Michael Jarrell